Die Laubengasse

Mit ihrer typischen Arkadenform bieten die Lauben auch bei schlechtem Wetter einen guten Schutz. So konnte das ganze Jahr über, bei jeder Witterung, Handel betrieben werden. Ursprünglich bestanden nur das Grundgeschoss und der erste Stock aus Mauerwerk, während die darüberliegenden Stockwerke aus Holz gebaut waren. Hinter den Hauptgebäuden befanden sich die Stallungen, Magazine und kleine Anbauflächen, um den Eigenbedarf zu decken. Dies alles war in länglichen Parzellen angeordnet, die sich aneinanderreihten. Sie nahmen eine beträchtliche Fläche innerhalb der Stadtmauern ein. Im 13. Jh. wurden viele Holzwände durch Mauerwerk ersetzt. Auch die Anbauflächen in den Hinterhöfen wurden im Laufe der Jahrhunderte dem wachsenden Wohnungsbedarf geopfert, ein Prozess, der bis heute noch andauert. In der Mitte des vergangenen Jahrhunderts nahm der Bedarf an Wohnraum nochmals sehr stark zu, auch weil viele italienische Familien auf Arbeitssuche in die Stadt gekommen waren. Die Familie des Hausherrn bewohnte das Vorderhaus mit dem sich darin befindlichen Geschäft. Im rückwärtigen Teil wurden die Lagerräume und die Werkstätten Schritt für Schritt in Wohnungen umgewandelt, wobei manchmal originelle Behausungen entstanden. Typisch dafür waren die Gemeinschaftstoiletten außerhalb der Wohnungen, die vielen Balkone und die Außenstiegen. Über den Innenhof spannte sich oft ein großes Dach.