Das Palais Esplanade
In der zweiten Hälfte des 19. Jh. kamen immer mehr Touristen in unsere Stadt. Meran begann sich auf den Tourismus umzustellen. So wurde das Gasthaus „Zur Goldenen Rose“ im Jahre 1869 ausführlich renoviert. Daraus entstand eine Luxusherberge mit 100 eleganten Gästezimmern, ausgestattet mit allem Komfort jener Tage. Dies kam so gut an, dass bereits drei Jahre später nicht nur ein Anbau mit weiteren 30 Zimmern dazukam, sondern auch ein einladender Lesesaal, ein weiterer großer Salon und nicht zu vergessen: das Palais Esplanade besaß einen Spielsalon. Nach dieser großzügigen baulichen Umgestaltung wurde das Hotel zur Nobelherberge. Man benannte es nach dem berühmten Gast Erzherzog Johann, der 20 Jahre vorher, im Jahre 1845, dort kurz logiert hatte. Mit der Eröffnung der Bahnlinie Bozen–Meran im Jahre 1881 ließ sich das Palais Esplanade bequemer und schneller erreichen. So stieg auch die Zahl der Übernachtungen stetig an. Die Besitzer des Hotels, die Familie Wenter, beschloss eine weitere Vergrößerung und so wurde 1889 der 5. Stock aufgesetzt. So hatte das Hotel schlussendlich beachtliche 150 Zimmer. Doch als das Gebäude schon längst nicht mehr als Hotel genutzt wurde, erfuhr es in den letzten Jahren eine radikale Umgestaltung.
Im Inneren lässt sich die ursprüngliche Zweckbestimmung nur mehr erahnen. In den ersten beiden Stockwerken sind noch die Doppeltüren erhalten, die massiven Türrahmen, die eleganten Kachelöfen und einige der Stuckdecken. Intakt geblieben ist auch der alte Ballsaal in Form eines Spiegelsaales, der Erzherzog Johann gewidmet war. Vor dem Gebäude erstreckt sich der Sandplatz. Um ihn herum gruppieren sich weitere Gebäude wie der Renaissance-Bau des Ansitzes Kallmünz und das Institut der „Englischen Fräulein“ mit der neugotischen Kirche aus dem 19. Jh.