Das Kurhaus
Das erste Kurhaus entstand im Jahre 1874. Die große Erweiterung begann 1912 und am Vorabend des Ersten Weltkriegs (1914) war das neue Kurhaus vollendet. So ein Gebäude wie das erste Kurhaus traf man öfters in den Thermalkurorten Mitteleuropas an. Es war einerseits für Kuren eingerichtet und bot andererseits auch Räume für Unterhaltung und Zerstreuung. Äußerlich eher schlicht gehalten, wirkte es dennoch in seinem Neo-Renaissance Stil elegant.
Zwei Künstler waren bei der Gestaltung der Decke im großen Saal am Werke. Sie malten mythologische Figuren, die zwar miteinander gut harmonieren, dennoch lässt sich der persönliche Stil des jeweiligen Meisters gut unterscheiden. Auf der einen Seite malte der aus Böhmen stammende Rudolf Jettmar eine Huldigung an die klimatischen Vorzüge Merans, indem er das Motiv des Triumphes von Apollo verwendete: Dieser erhebt sich als Sonnengott über den düsteren Winter, der mit Lappen bekleidet in bedrohliche Wolken gehüllt ist. Auf der anderen Seite findet sich eine Reihe von allegorischen, weiblichen Figuren, die auf Blumen gebettet und von Stiefmütterchen-Girlanden umkränzt sind. Zum Leben erweckt hatte sie der Wiener Maler Alexander Rothaug.